Hightech zum Wassersparen: REMSTALWERK überwacht Trinkwassernetz in Urbach nun drahtlos und mit Internet-Cloudlösung
Das REMSTALWERK spürt Wasserrohrbrüche nun per drahtloser Datenübertragung auf. Urbach ist die erste der vom REMSTALWERK betreuten Gemeinden, die diese moderne Technik im Einsatz hat. Äußerlich ist das System, das Waternet heißt, an den Repeatern zu erkennen. Diese hat das REMSTALWERK, das die technische Betriebsführung der Wasserversorgung unter anderem in Urbach verantwortet, an Straßenlaternen angebracht. Einige Einwohner haben dies früh bemerkt und schon spekuliert, was es damit auf sich hat.
Datenabruf über Mobilgeräte
„Die Repeater sind ein Teil eines umfangreichen Systems zum Erkennen von Leckagen im Trinkwassernetz der Kommune“, so Gabriele Laxander, Geschäftsführerin des REMSTALWERKs. „An insgesamt zirka 300 Schlüsselstellen im Wassernetz wurden dazu Geräuschdatenlogger installiert. Diese senden ein Signal, das über die Repeater weitergeleitet wird. Die Daten werden in eine Internet-Cloud gesendet. Die dort täglich gespeicherten Logger-Meldungen können dann vom PC oder Mobilgerät abgerufen werden. Und zwar laufend.“
Spart Zeit und CO2
Gerade die Repeater bringen Vorteile. Technisch hat sich Urbach damit für die vorteilhafteste Lösung entschieden. Ohne die Repeater müssten zwei Mitarbeiter einmal in der Woche alle mit einem Geräuschdatenlogger ausgestatteten Schächte nacheinander abfahren. Die nachts aufgenommenen Daten vom Geräuschdatenlogger müssten erst einen Laptop übertragen und dann ausgewertet werden. „Diese Methode wäre zeitaufwendiger und langfristig teurer“, so Gabriele Laxander. „Mit dem kompletten System aus Geräuschloggern und Repeatern brauchen die Mitarbeiter deutlich weniger Zeit und können für andere Projekte eingesetzt werden.“ Und dann ist da noch der ökologische Aspekt: „Schleichende Trinkwasserverluste durch äußerlich nicht sichtbare Wasserrohrbrüche erkennen und beheben wir nun schneller. Damit schonen wir die kostbare Ressource Trinkwasser. Zudem minimieren wir den Fahrzeugeinsatz und damit die CO2-Emissionen.“
Auch Urbachs Bürgermeisterin Martina Fehrlen freut sich über die Vorteile. „Wir können mit weniger Aufwand nachhaltiger und kostengünstiger agieren. Rohrbrüche können in kürzerer Zeit identifiziert und ungewollte Wasserverschwendung eingedämmt werden. Am Ende profitieren Umwelt, Kommune und die Bevölkerung.“
Funktionsweise und Vorteile von Waternet
Das neue Überwachungssystem für das Wassernetz stellt für Urbach einen deutlichen technologischen Sprung dar. Die Geräuschdatenlogger sind bereits seit einigen Jahren in anderen vom REMSTALWERK betreuten Kommunen im Einsatz. Sie sind beispielsweise an Schiebern, Hydranten oder Schächten installiert. Besonders in Kombination mit den Repeatern erfolgt die Identifikation von Leckagen in Trinkwasserrohren schnell, da die Daten aus dem gesamten Trinkwassernetz täglich ausgewertet werden können. Die Geräuschlogger prüfen die Geräuschemissionen nachts und registrieren Auffälligkeiten. Erkannt wird dies anhand typischer Geräusche, die Leckagen aus kleinen Rissen oder Löchern in den Leitungen hervorrufen. Nachts wird das Trinkwassersystem abgehört, weil in dieser Zeit nur wenig Trinkwasser verbraucht wird und wenig Straßenverkehr herrscht. Daher sind kaum Nebengeräusche vorhanden. Die Geräuschdatenlogger sind mit den Repeatern verbunden. Diese leiten die Meldungen weiter an den sogenannten NetworkMaster, der sie an einen Internet-Cloudspeicher, die „Watercloud“, weiterleitet. Die dort gespeicherten Daten ruft das REMSTALWERK über den PC im Büro oder mobile Endgeräte wie Tablets ab und wertet sie aus. Gibt es Auffälligkeiten, wird der betroffene Bereich eingegrenzt. Dann können die Mitarbeiter des REMSTALWERKs dort vor Ort mit der Leckagensuche mittels Audiophon beginnen und die Problemstelle markieren. Je nach Art des identifizierten Schadens können geeignete Gegenmaßnahmen von der Reparatur bis zum kompletten Ersatz der Leitung ergriffen werden.