Trinkwasserquellen: große Bedeutung für die kommunale Eigenwasserversorgung

Der Großteil des benötigten Trinkwassers einer Gemeinde wird über Fernversorger wie die Landeswasserversorgung sichergestellt. Das Wasser wird in Hochbehältern gesammelt. Von dort aus wird es ans örtliche Trinkwassernetz abgegeben und damit verteilt. Manchmal ist dazwischen eine Pumpstation notwendig. In vielen Gemeinden besteht ein Teil der Trinkwassermenge zusätzlich aus eigenem Quellwasser. Im Idealfall können ortsnahe Quellen ohne großen Einsatz von elektrischer Energie genutzt werden. Dann ist es nicht nötig, das Quellwasser über lange Strecken zu pumpen. Diese Eigenwasserversorgung ist für Gemeinden eine willkommene Nutzung lokaler Ressourcen. Quellwasser wird mit dem Wasser des überregionalen Versorgers gemischt. Das REMSTALWERK überwacht für die Gemeinden Kernen, Remshalden, Urbach und Winterbach die Qualität des Wassers und kümmert sich im Auftrag als Betriebsführer um die Trinkwasserversorgung und Sicherstellung einer hohen Trinkwasserqualität am Ort. Auch die Quellen werden überwacht und im Bedarfsfall saniert.

Sanierungen machen Quellen wieder fit

Ein aktuelles Beispiel ist die Seedammquelle in Urbach tief im Wald. Dort erfolgten Sanierungsmaßnahmen. Der alte steinerne Quellsammelschacht wurde abgebrochen und durch einen PE-HD-Quellsammelschacht ersetzt. Die Quellfassung und die Führung zum Quellsammelschacht wurden neu nach aktuellen Normen und Vorschriften gestaltet. Durch bessere Zugänglichkeit werden dem REMSTALWERK jetzt Maßnahmen wie die Reinigung erheblich erleichtert. Nach rund 80-jähriger Nutzung konnte die Quelle aufgrund von Wasserverlusten durch Wurzeleinwüchse oder Einbrüchen im Quellstrang nicht mehr optimal genutzt werden. Nach der Sanierung steht wieder die volle Leistungsfähigkeit der Quelle zur Verfügung. Unter optimalen Bedingungen sind dies bis zu 60 Liter Wasser pro Minute – in zwei Minuten wäre eine Badewanne voll.

Quelle wieder voll nutzbar

Bei der Seedammquelle wurde ein neuer, größtenteils schon vorgefertigter und mit neuen Armaturen ausgerüsteter Quellsammelschacht eingebaut. Die beiden Wassersammelstränge der Quelle wurden behutsam freigelegt und neu gefasst. Es wurde eine neue Filterkiesschicht über der natürlichen stauenden, wasserundurchlässigen Schicht aufgetragen. In dieser Filterkiesschicht befindet sich ein geschlitztes Rohr, das das Quellwasser sammelt und zum Quellsammelschacht transportiert. Die Kiesschicht ist mit einem Vlies abgedeckt und mit einem Lehmschlag nach oben hin abgedichtet, so dass kein Oberflächenwasser eintreten kann. Im Quellsammelschacht sind verschiedene Becken vorhanden, damit sich Partikel wie Sand und Schlamm absetzen können. Dank des Gefälles ist im Fall der Seedammquelle kein Pumpvorgang zum Transport in den Hochbehälter nötig. Bevor das Quellwasser später in den Hochbehälter eingeleitet wird, wird die Trübung gemessen. Übersteigt diese einen gewissen Grenzwert, wird das Wasser abgeschlagen, also nicht verwendet. Bei Weiterleitung wird das Quellwasser zunächst durch eine Aufbereitungsanlage geleitet und zum Beispiel mit UV-Licht oder Ultrafiltration behandelt. So wird die gewohnt hohe Trinkwasserqualität für die Versorgung von Bürgerinnen und Bürgern sichergestellt.

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